Einfuehrung und Ueberblick


Zur Diskussion gestellt:

Was bedeutet "Wirkungsorientierung " für die öffentliche Verwaltung?

Wirkungsorientierung ist der Kern einer modernen Verwaltungssteuerung: Das Management wird für Ergebnisse/Wirkungen verantwortlich gemacht. Cohen u. a. (2008: 15) bringen es auf eine knappe, einprägsame Formel:

"Hold managers accountable for performance. If the parks are dirty, fire the parks commissioner." 
(Mache die Führungskräfte für die Ergebnisse verantwortlich. Wenn die Parks schmutzig sind, feuere den verantwortlichen Leiter)

Die deutschen Probleme: 

  • In der öffentlichen Verwaltung fehlen messbare Wirkungsziele.
  • Und die Führungskräfte haben nicht die Kompetenzen, sie zu erreichen: die Zusammenführung von Fach- und Ressourcenverantwortung, Kern einer modernen Verwaltungssteuerung, fehlt fast immer.

Wirkungsorientierung ist Kern einer modernen Verwaltungssteuerung, die diesen Namen verdient. Denn weder nützt die kundenfreundliche Erbringung überflüssiger Dienstleistungen noch die Finanzierung von Maßnahme ohne Wirkung: "mehr Geld für Bildung" bringt nicht zwangsläufig bessere Bildungsergebnisse, möglicherweise sogar schlechtere, z. B. wenn das Geld für unbrauchbare methodische/didaktische Verfahren ausgegeben wird, oder für kleinere Klassen (so die Ergebnisse der internationalen Bildungsforschung: die Qualität der Lehrkräfte ist entscheidend), Sprachförderung von Migrantenkindern ist teuer, aber u. U. wirkungslos (auch das mehrfach empirisch belegt), Fortbildung von Arbeitslosen führt möglicherweise nur zur Arbeitslosigkeit auf höherem Qualifikationsniveau, ABM-Maßnahmen kosten viel Geld, bringen der Wirtschaft aber nicht die benötigten Arbeitskräfte und keine Entlastung bei der Zahl der Arbeitslosen (Ergebnisse von OECD-Studien), usw.

In der Schweiz hat die Wirkungsorientierung seit 1999 Verfassungsrang, ebenso in Österreich, mit entsprechenden Regelungen für das Finanzwesen ab dem Jahr 2013: Ausweis der Wirkungen im Budget, Wirkungscontrolling. In der deutschen Verwaltung gibt es nichts Vergleichbares. 

Burkhardt Krems, 2012-11-18





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