Kleine Sammlung von Praxisbeispielen für Unwirtschaftlichkeit (Stand: 23.09.2016)
Kostenlose Putzmittel
Die Schulverwaltung versorgt die Schulen mit Sachmitteln: eine Liste mit möglichen Artikeln, in die der Hausmeister einträgt, was er braucht. Also trägt er immer wieder ein "Putzmittel" - und legt einen Vorrat im Keller an, der in Jahrzehnten nicht verbraucht werden wird.
Warum? Es ist ja kostenlos, hier jedesmal einen Bedarf anzugeben, macht nichts, und: "man kann ja nie wissen ...".
Die Lösung?
- Anleitung zur systematischen Vorratswirtschaft
- Plausibilitätskontrollen für Anmeldung und Verbrauch von Sachmitteln
Einmal systematisch erarbeitet, automatisiert durchgeführt, schützen sie vor derartigen Überraschungen - auch davor, dass Sachmittel zweckentfremdet oder unterschlagen werden. In vielen Fällen des Missbrauchs, die aufgedeckt wurden, heißt es: "Es wurde ihm/ihr leicht gemacht ..."
Kopierpapier kontingentieren?
Dann legen alle einen Vorrat von Papier an: es ist ganz schnell alle, aber eigentlich lagern Vorräte überall.
Deshalb ist es besser, Kopierpapier nicht zu beschränken. Missbrauch kann ein Problem sein: nur wird er damit geringer? Wer private Kopien anfertigt, wird sie vor den dienstlichen machen, also verhindert die Regelung es nicht - und das Maß ist begrenzt. Wenn nicht: dann ist das nicht der Normal-, sondern der Ausnahmefall. Regeln sollten sich nicht unbedingt am Ausnahmefall orientieren - es sei denn, er sei überragend wichtig / betreffe ein besonders wichtiges Gut (also: Unfallschutz und Gesundheit haben immer Vorrang!).
Die Lösung?
- Dinge des alltäglichen Bedarfs nicht kontingentieren, sondern nach anderen Lösungen suchen.
- Budgetierung, also Ressourcenverantwortung vor Ort mit Wahlmöglichkeit über die Verwendung der Mittel - und (unverzichtbar!) Rechenschaftslegung.
- Und im übrigen: Dinge des alltäglichen Bedarfs, die für den Dienstbetrieb notwendig sind, müssen verfügbar sein. Es darf nicht sein, dass die Tafelkreide oder die Stifte für die Whiteboards oder das Papier für Flipchart oder der DVD-Player nicht verfügbar sind und deshalb wichtige Unterrichtsmittel nicht verwendbar sind - so aber ständige Praxis in vielen Schulen!