Wirkungsorientierung: keine Rauchwarnmelderpflicht in der Schweiz Das menschliche Leben ist unbezahlbar. Rauchwarnmelder können Leben retten. Deshalb lohnt sich der Einbau von Rauchwarnmeldern. Auf diese einfache Formel kann man die Begründung bringen, warum Rauchwarnmelder inzwischen bei uns vorgeschrieben sind. In der Schweiz gibt es eine solche Pflicht nicht, worauf Ranga Yogeshwar in seiner Sendung "Quarks & Co." jüngst hinwies. Wie kann das denn kommen? Ein wunderschönes Beispiel für konsequent wirkungsorientierte Entscheidungen. Denn die Schweizer haben überprüft, was der Einbau bringen würde. Und haben errechnet, was es kosten würde! Das macht man in Deutschland erst gar nicht. Wie in vielen anderen Fällen. Denn der Einbau kostet viel, gleichzeitig rettet er nur wenige Leben. Also ist der Einbau „unwirtschaftlich“. „Unwirtschaftlich“? Das darf doch nicht wahr sein. Menschliches Leben ist unbezahlbar! Mit dem Geld, das die Gesellschaft aufwendet, überall Rauchwarnmelder einzubauen, könnte man 10mal so viel Leben retten, wenn man sie zum Beispiel in die medizinische Versorgung investierte. So die rationale Begründung der Schweizer. Die einfache Aussage, menschliches Leben sei unbezahlbar, ist politisch einfältig: wir haben nur begrenzte Ressourcen. Menschliches Leben zu retten, koste es was es wolle, würde auch verpflichten, unser Gesundheitswesen wesentlich auszubauen. Und viele andere Maßnahmen wären ebenfalls zwangsläufig zu ergreifen. Für die wir aber kein Geld ausgeben. Weil wir es nicht haben. Nur dass wir diese Entscheidung nicht rational treffen, wie die Schweizer. Ob wir es wollen oder nicht: die Frage, was man für den eingesetzten Euro bekommt, stellt sich auf jeden Fall. Und wenn es um das Retten von Leben geht, dann muss man sich entscheiden, ob man mit einem bestimmten Betrag viel oder wenig Leben retten will. Die Rauchwarnmelderpflicht ist teuer, zu teuer, wenn man sie damit vergleicht, was man mit dem Geld, das es kostet, sonst für die Rettung von Leben erreichen könnte. Aus diesem Grunde ist es nicht zu verantworten, den Einbau von Rauchwarnmeldern vorzuschreiben. Freiwillig kann man es machen: das kostet unter Umständen wenig, weil auch Laien Rauchwarnmelder installieren können, dazu braucht es keinen Handwerker, der entsprechend teuer ist. Die Stadt Köln demonstriert immer wieder, dass sie, im Unterschied zu den Schweizern, das Prinzip der Wirtschaftlichkeit nicht verstanden hat. So heißt es in der Pressemeldung vom 8. Juli 2017 stolz: 212.551 Kilogramm CO2 durch dienstliche Bahnfahrten vermieden. Eine stolze Zahl: 212.551 kg CO2 . Es sei denn man rechnet. Das sind 212 t CO2 . Eine Tonne CO2 kostet 10 €. Es geht also um CO2 im Werte von 2.125 €. Und was hat das gekostet, CO2 im Werte von 2.120 € durch dienstliche Bahnfahrten einzusparen? Wie viel Arbeitszeit ist dabei verloren gegangen, ach ja, die ist ja kostenlos, oder? Es sind ja nur "eh-da-Kosten"?! Typisch für Köln: die Frage nach den Kosten wird gar nicht erst gestellt. Und entsprechend auch nicht beantwortet. Damit die Öffentlichkeit gar nicht erst lernt, rational über diese Frage zu diskutieren. Und sieht, dass sich die Stadt Köln rational verhält: sie tut es halt nicht. Sondern bedient lieber typische Fehlurteile. Das ist "Populismus" im Kleinen. Und viele solche "kleinen" Unwirtschaftlichkeiten ergeben große Belastungen für den Haushalt. - Leider ist nicht erkennbar, dass die angestoßene Verwaltungsreform dieses Problem auch nur erkannt hätte. Denn hier bedarf es tatsächlich eines "Kulturwandels": in der Art und Weise, wie man Probleme sieht und angeht. Burkhardt Krems, 2017-06-13 QuellenPeter W. Schneider: Brandschutz in der Schweiz. Das Spannungsfeld zwischen Personensicherheit und Wirtschaftlichkeit. http://www.brandschutzjahrbuch.at/2014/Inserate_2014/40_Schweiz.pdf Beitrag "eh-da-Kosten" im Online-Verwaltungslexikon: http://www.olev.de/e.htm#eh_da_Kosten
Bausteine zu einer wirkungsorientierten Kommunalpolitik in Köln Es beginnt mit einer strategischen Ausrichtung auf oberster Ebene: mit der Entwicklung strategischer Ziele für die Kommune/die Stadt, die zusammenfassend die wesentlichen angestrebten Entwicklungen messbar machen können. Sie müssen durch abgeleitete Ziele und Kennzahlen konkretisiert werden. Siehe beispielhaft die Strategischen Ziele der Stadt Mannheim - und im Vergleich dazu die der Stadt Köln, mit Diskussion und Kommentar: das Kölner Konzept sollte dringend überprüft werden! Baustein zu einer wirkungsorientierten Kommunalpolitik in Köln, am Beispiel Spielplatz- und Freizeitangebote
Sprachförderung kostet viel, bringt oft nichts, kann aber viel bewirken. Hat Köln das richtige Konzept? Was kostet es, was bringt es? Evaluation wirkt nicht, kostet aber einiges Siehe zu den Forschungsergebnissen im Bericht 2010 der Expertengruppe Evaluation der FHöD |